Market & Business Development

Für das Team Market & Business Development war 2024 ein Jahr der Konsolidierung der Aktivitäten zur Identifizierung strategisch relevanter Themen für die wirtschaftliche Entwicklung Italiens und Deutschlands sowie den bilateralen Handelsaustausch. Ziel war es, diese Themen in das bestehende Dienstleistungsportfolio einfließen zu lassen, um die Wahrnehmung dessen zur Unterstützung der Internationalisierung italienischer und deutscher Unternehmen zu stärken und neue Geschäftsfelder zu identifizieren und zu evaluieren.

Die Energie- und Luftfahrtindustrie zählten zu den vorrangig bearbeiteten Bereichen im vergangenen Jahr. Insbesondere wurden Matchmaking-Initiativen zwischen deutschen und italienischen KMU im Rahmen von Internationalisierungsprogrammen durchgeführt, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wurden.

Im Rahmen des Programms „energy solutions – made in Germany“ wurden zwei Projekte umgesetzt, um deutsche KMU aus dem Energiesektor bei der Marktentwicklung in Italien zu unterstützen. Eines davon war ein Pilotprojekt mit Fokus auf Energieeffizienz in Smart Cities. Aufgrund der Spitzenposition Mailands in Europa wurde dieses Projekt mit dem Ziel durchgeführt, neue Formate zur Erleichterung des Matchmakings zu testen. Insgesamt beteiligten sich 16 deutsche Unternehmen, die ihre Lösungen potenziellen italienischen Geschäftspartnern präsentierten. In diesem Rahmen wurden mehr als 130 Kennenlerngespräche organisiert.

Als Bestätigung der Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Italien und Deutschland im Luftfahrtsektor konzentrierte sich eines der beiden im vergangenen Jahr realisierten Projekte im Rahmen des Markterschließungsprogramms (MEP) auf Photonik als Schlüsseltechnologie. Sieben deutsche KMU nahmen daran teil und erhielten dadurch die Möglichkeit, einen Informationsaustausch mit italienischen Partnern zu initiieren und mögliche Kooperationen in mehr als 80 Einzelgesprächen zu sondieren. Zudem wurden insgesamt acht Einkaufsverantwortliche aus sechs verschiedenen Agenturen der Vereinten Nationen bei der Teilnahme an der internationalen Luftfahrtleitmesse ILA Berlin unterstützt und begleitet. Während eines viertägigen Programms mit zahlreichen Events und Networking-Möglichkeiten konnten über 50 Meetings zwischen VN-Einkäufern und deutschen Unternehmen organisiert werden. Dieses Projekt fügt sich in die umfassendere Rolle der Deutsch- Italienischen Handelskammer ein, die im Auftrag des BMWK als besondere Schnittstelle zwischen deutschen Unternehmen und dem System der Vereinten Nationen fungiert.

Ein weiterer stark im Fokus liegender Sektor im Jahr 2024 war der Schienenverkehr. Angesichts der erheblichen Investitionen in die Modernisierung der italienischen Eisenbahninfrastruktur durch den PNRR (Nationaler Aufbau- und Resilienzplan) ergeben sich hier interessante Geschäftschancen für internationale Unternehmen. In diesem Kontext wurde eine dreitägige Delegationsreise nach Italien organisiert, an der zehn Unternehmen aus Baden-Württemberg mit innovativen Technologien teilnahmen. Sie trafen auf Branchenakteure wie RFI, Italcertifer, Hitachi Rail, Ferrovie dello Stato Italiane und Trenitalia, die großes Interesse an einer deutsch-italienischen Zusammenarbeit signalisierten.

Zusätzlich wurde eine Incoming-Reise nach Italien für sächsische Unternehmen organisiert, die sich auf Mobilität und Smart City-Lösungen spezialisiert haben. Diese erhielten die Gelegenheit, Erfahrungen und Know-how mit Unternehmen aus der Lombardei und der Emilia-Romagna auszutauschen, insbesondere in Bereichen wie Innovation, F&E, Smart Manufacturing und Kooperationen zwischen Universitäten und Unternehmen.

Hervorzuheben ist zudem eine Outgoing-Reise von Einkäufern aus neun führenden italienischen Automobilunternehmen nach Stuttgart. Besuche bei F&E-Instituten sowie Kennenlerngespräche mit potenziellen deutschen Lieferanten boten eine weitere Gelegenheit, die Bedeutung der deutsch-italienischen Zusammenarbeit in innovationsgetriebenen Branchen zu unterstreichen.

Letztens war die Messe Farete in Bologna das Ziel einer Incoming-Reise für Einkäufer von sieben großen deutschen Herstellern des Fertigungssektors zur Kontaktknüpfung mit neuen italienischen Lieferanten. Dies unterstrich ein weiteres Mal den hohen Wert der deutsch-italienischen Lieferkette.

Auch im vergangenen Jahr lag ein wesentlicher Fokus auf der individuellen Beratung italienischer und deutscher Unternehmen, die ihr Auslandsgeschäft durch den Aufbau eines Vertriebsnetzes starten oder ausbauen wollten. Dabei wurde das bereits etablierte Konzept weiterverfolgt, das sich auf mittel- und langfristige Projekte in strategischen Sektoren konzentriert. Insgesamt wurden rund 20 Kunden bei der Identifizierung von Geschäftspartnern und der Leadgenerierung begleitet.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Thema Innovation. Einerseits wurde ein führendes deutsches Industrieunternehmen in Italien durch Tech-Scouting unterstützt, um passende Startups für spezifische Innovationsbedarfe zu identifizieren. Andererseits wurde eine Kooperation mit dem INC Innovation Center eingeleitet, die es ermöglicht, zukünftig ein umfassenderes Beratungsangebot im Bereich Innovationsmanagement anzubieten.

Darüber hinaus wurde die offizielle Vertretung des German Design Council für Italien auf unbestimmte Zeit verlängert. Diese 1953 vom Deutschen Bundestag gegründete Institution zeichnet Produkte aus, die sich durch Innovation, Nachhaltigkeit, Funktionalität und Qualität auszeichnen.

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