Projekte im Rahmen der Deutsch-italinischen Berufsbildungskooperation

Seit 2012 sind wir an bilateralen Kooperationsprojekten für duale Berufsausbildung und Arbeitsmarktpolitik beteiligt. Diese Zusammenarbeit ist in der Gemeinsamen Absichtserklärung verankert, die seit über 10 Jahren von den Ministerien für Bildung und Arbeit Italiens und Deutschlands beständig erneuert wird und die seit 2023 auch ein integraler Bestandteil des deutsch-italienischen Aktionsplans ist.

Im Jahr 2024 erwies sich das Projekt ConnActions als entscheidend für die bilaterale Berufsbildungskooperation. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2022 gestartete Projekt zielt darauf ab, den Erfahrungsaustausch zwischen Akteuren der Berufsausbildung in Italien und Deutschland zu fördern und dabei erfolgreiche Modelle bilateraler öffentlich-privater Partnerschaften zu identifizieren und erproben. 

Um die Identität, Wiedererkennbarkeit und strategischen Ziele der sechs im Jahr 2023 ausgewählten bilateralen Modellnetzwerke von ConnActions darzustellen, wurden in gemeinsamer Arbeit sechs Illustrationen erstellt. Diese begleiten die Netzwerke und ihre Vision symbolisch während der gesamten Projektdauer und sind auf unserer Website veröffentlicht: www.connactions.eu/reti-modello

Nach einem intensiven ersten Arbeitsjahr, in dem die Netzwerke ihre jeweiligen Aktivitäten festgelegt und erste konkrete Ergebnisse erzielt haben – unter anderem durch Studienreisen nach Italien und Deutschland –, ist das Projekt in eine neue Phase eingetreten: Die Vertreter der Netzwerke sowie die Institutionen des Begleitgremiums als wichtige Stakeholder des Projekts haben die Grundlagen für die Einleitung übergreifender Kooperationen und den gegenseitigen Erfahrungsaustausch geschaffen.

Diese Phase wurde mit einer Veranstaltung in Siena am 6. November 2024 im Santa Chiara Lab der Universität Siena, Partner des Netzwerks „Wein“, eingeleitet. Nach den Begrüßungsreden des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), des italienischen Bildungsministeriums (MIM) und der Region Toskana wurde den sechs Netzwerken breiter Raum gegeben, um den Stand ihrer Aktivitäten vorzustellen und wertvolle Anregungen von den anwesenden Mitgliedern des Begleitgremiums zu erhalten – darunter, neben den bereits genannten Ministerien und Region Toskana, CISL (Italienischer Gewerkschaftsbund für ArbeitnehmerInnen), UIL (Italienische Union der Arbeit), Unioncamere (Italienischer Verband der Handelskammern), das Forschungsinstitut INAPP, ZDH (Zentralverband des Deutschen Handwerks), und DLR. Das Treffen bot zudem die Gelegenheit, gemeinsam Ideen zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit zu entwickeln und die langfristige Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern.

Zu den wichtigsten Ergebnissen, die in Siena erzielt wurden und im Jahr 2025 im Mittelpunkt der weiteren Arbeit innerhalb der einzelnen Netzwerke stehen werden, gehören:

  • Die Erweiterung, Stärkung und Diversifizierung der Partnerschaften, einschließlich institutioneller Akteure, innerhalb der Arbeitsgruppen;
  • Die Implementierung digitaler Tools zwischen bilateralen Akteuren innerhalb der Netzwerke, um die Zusammenarbeit zu erleichtern;
  • Die Möglichkeit, horizontale Kooperationen zwischen den Netzwerken zu initiieren, beispielsweise im Bereich der Berufsorientierung.

Im Jahr 2024 haben wir die 7. Ausgabe unseres Berufsbildungspreises „Premio di Eccellenza Duale“ koordiniert, unter der Schirmherrschaft der Deutschen Botschaft in Rom und mit der Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie des German Office for International Cooperation in Vocational Education and Training (GOVET). Dank dieser bedeutenden Initiative haben wir seit 2018 fast 300 duale Projekte Sichtbarkeit gegeben, die von mehr als 250 Unternehmen mit insgesamt mehr als 4000 Auszubildende bzw. SchülerInnen in nahezu ganz Italien umgesetzt wurden.

Im Jahr 2024 nahmen 43 Unternehmen aus 14 Regionen teil, mit insgesamt 43 eingereichten Bewerbungen und mehr als 380 Auszubildenden bzw. SchülerInnen in dualen Projekten aus 15 verschiedenen Berufssektoren.

Die GewinnerInnen wurden während der traditionellen feierlichen Preisverleihung am 5. November 2024 in der Villa Almone, der Residenz des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in Italien, Dr. Hans-Dieter Lucas, geehrt. An der Veranstaltung nahm auch Melanie Rüther, Leiterin der Abteilung für europäische Zusammenarbeit in Bildung und Forschung im BMBF, teil. Die Auszeichnungen in den verschiedenen Preiskategorien gingen an: La Meccanica Oriente für Ausbildungsgänge mit Ausbildungsverträgen Typ 1; Acciaierie di Verona (Gruppo Pittini) für Ausbildungsgänge mit Ausbildungsverträgen Typ 3; Nuova Franco für Ausbildungsgänge mit Betriebspraktika während der Schulzeit; Marketing Research Systems für Ausbildungsgänge von Klein- und Kleinstbetrieben. Sonderauszeichnungen der Jury wurden an Extra-Net, Grob Italy und Comoli Ferrari vergebenjeweilsfür den hohen Grad an Digitalisierung, die internationale Entwicklungsmöglichkeiten des Ausbildungsgangs und die Fähigkeit, strategische Partnerschaften mit anderen Unternehmen zu schaffen.

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